D. Hennings: Raumakustik in der Plusenergie-Schule Hohen Neuendorf 1. Einführung: Worum es gehtDas Projekt Grundschule Hohen Neuendorf |
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Im Neubau der Grundschule in der rasch wachsenden und sich wandelnden Stadt Hohen Neuendorf wird neben dem energetischen Ziel die Schule als Plus-Energie-Gebäude mit sehr niedrigem Energiebedarf und CO2-neutraler Versorgung zu realisieren auch eine hohe Flexibilität in der Nutzung des Gebäudes angestrebt. |
Geometrisch ist die Schule aus drei zweistöckigen Riegeln mit nach Süden ausgerichteten
Unterrichtsräumen, einem Verbindungstrakt mit Fachräumen und Mensa, sowie einer
Sporthalle an der Nordseite aufgebaut. |
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Grafik 1.1: Außenansicht der Grundschule Hohen Neuendorf aus Südwest (Foto: IBUS) |
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Der Gegenstand dieser Untersuchungen |
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Der Konflikt um Flächennutzung Teil des energetischen Konzepts der Grundschule Hohen Neuendorf ist eine passive Klimatisierung mit Hilfe der massiven Betondecken als thermische Speichermassen. Eine parallele Nutzung der Decken für die raumakustische Bedämpfung hätte zumindestens eine Beeinträchtigung der thermischen Wirkung zur Folge. Dieser bereits in früheren Arbeiten untersuchte Flächen-Nutzungs-Konflikt soll an diesem Schul-Projekt in einer Weise aufgelöst werden, die keine gegenseitige Beeinträchtigung der thermischen Speicherwirkung einerseits und der akustischen Bedämpfung andererseits erfolgt, oder diese auf ein unvermeidliches Minimum reduziert wird. Es gibt Versuche Bauteil-Flächen zugleich als thermische Speicher als auch für die akustische Bedämpfung zu nutzen, jedoch führen diese in der Regel auf beiden Seiten, thermisch und akustisch, zu suboptimalen Ergebnissen. |
Der ‘puristische’ Lösungsansatz In diesem Projekt soll die thermische Speicherwirkung der Decken nicht beeinträchtigt werden und zugleich sollen die raumakustischen Eigenschaften auf hohem Niveau sein. Deshalb wird hier von einem ‘puristischer’ Lösungsansatz der konsequenten Trennung thermischer und akustischer Flächen-Funktionen ausgegangen. Die Betondecken bleiben, bis auf einen schmalen für Installationen benötigten Deckenkoffer, ausschließlich der thermischen Funktion vorbehalten und werden von Schallabsorbern freigehalten. In diesem Ansatz werden Schallabsorber bevorzugt an den Wänden angeordnet. Die schallharte Decke ist eine gute Voraussetzungen für raumweite Kommunikation. Im Folgenden wird dieser Ansatz konkretisiert und am fertiggestellten Objekt auf seine akustische Wirksamkeit überprüft. Darüber hinaus werden einige weitere raumakustisch relevante Räume der Schule behandelt. |
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Die untersuchten Räume |
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Dem ‘thermisch-akustischen Flächenkonflikt’ als primärem Untersuchungsgegenstand entsprechend lag der Schwerpunkt auf den passiv klimatisierten Unterrichtsräumen:
Exemplarischer Klassenraum
Ein Gruppenraum repräsentiert kleinere Räume Zwei weitere Räume, auf die sich wegen ihrer Größe die Auslegung der Klassenräume nicht übertragen läßt, waren ebenfalls einbezogen:
Die Mensa / Aula
Sporthalle |
Grafik 1.2: Lage der untersuchten Räume im Übersichtsplan der Schule (Plan: IBUS) |
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