Akustik gestalten

Eine gute raumakustische Gestaltung fällt oft gar nicht auf, sie hat etwas Selbstverständliches. Dennoch ist sie ein wichtiger Bestandteil des Innen­raum-Komforts. Sie kann beispielsweise bewirken, daß ein Gespräch über 10 m Entfernung diagonal durch einen größeren Raum mühelos möglich ist.

Wenn ein Raum akustisch gut wird, ist das in der Regel kein Zufall, sondern Ergebnis einer sorgfältigen Gestaltung und Planung. Denn die raumakus­ti­schen Eigenschaften lassen sich weitgehend in der Planung vorherbe­stim­men. Das beginnt mit der Bedämpfung durch die richtige Wahl der absor­bier­en­den Oberflächen. Mit geeignet angeordneten reflektierenden Flä­chen kann der Schall gezielt in bestimmte Richtungen gelenkt werden. Streuende Oberflächen sorgen für eine gleichmäßige Verteilung im Schall­feld. All dies zusammen bewirkt, was wir die 'Akustik' eines Raums nennen.

Die Nutzungsart ..

Welche akustischen Eigenschaften ein Raum haben soll, was eine 'gute Akustik' des Raums ist, hängt von der Nutzungsart ab. Ein Konzertsaal soll anders 'klingen' als ein Seminarraum, eine Sport­halle anders als ein Ton­stu­dio. Eine raumakus­tische Gestaltung geschieht immer für eine bestimmte Nutzung, anhand derer zunächst festgelegt werden muß, welche Eigen­schaf­ten erwünscht sind, bevor die konkrete Planung be­gon­nen werden kann.

Die Nachhallzeit

Eine wichtige akustische Eigenschaft von Räumen ist der Nachhall. In Räu­men mit wenig Nachhall klingen akustische Ereignisse wie Sprache, Musik oder Geräusche schnell aus. In sehr halligen Räumen kann es mehrere Se­kunden dauern, bis nichts mehr zu hören ist.

Allerdings ist die Nachhallzeit nicht die einzige relevante raumakustische Eigenschaft. So hängt beispielsweise die Qualität der Sprach- oder Musik-Übertragung von der Quelle zum Hörer auch von der Anordnung Schall-reflektierender und Schall-absorbierender Flächen im Raum ab.

Akustik in Schulen und
für Kommunikation

Anhand zweier Hörbeispiele wird hier der Unterschied zwischen einem akustisch gelungenen Unterrichtsraum und einem akustisch unzu­reich­enden Unterrichtsraum verdeutlicht (Die Hörbeispiele sind kopfbezogen, 'binaural', und sollten deshalb nach Möglichkeit über einen Kopfhörer an­gehört werden).

Hörbeispiel 1

Der Raum in Beispiel 1 erfüllt die Nachhallzeit-Empfehlungen in DIN 18041 und ist nach Kriterien einer optimalen Sprachübertragung gestaltet.

   

Hörbeispiel 2

Der Raum in Beispiel 2 erfüllt weder die DIN-Nachhallzeit-Empfehl­ungen, noch ist er für eine Sprachübertragung in guter Qualität geeignet.

   

   

                

Beispiel Grundschule
Hohen Neuendorf

In der Plusenergie-Grundschule Hohen Neuendorf ist eine mit thermischer Decken-Nutzung (passiver Kühlung) raumakustische Gestaltung realisiert.
Eine ausführliche Beschreibung ist hier zu finden.

E-Book zum Thema Schul-Akustik

Detaillierte Beschreibungen der für eine hohe raumakustische Qualität in Unterrichts- und Kommunikations-Räumen relvante Kriterien und der für die Umsetzung in die Praxis geeigneten Methoden sind in dem E-Book
'Gute Akustik für Schule und Kommunikation' zu finden.

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